Stellen Sie sich vor, Sie wachen morgens auf und Ihr Rücken ist steif. Jeder Schritt schmerzt und jede Bewegung fühlt sich an, als hätten Sie den Körper nachts mehr belastet als entlastet. Diese Erfahrung ist für viele Menschen mit Morbus Bechterew Realität. Ein Leben mit chronischen Schmerzen und Herausforderungen. Doch auch wenn Morbus Bechterew nicht heilbar ist, gibt es viele Wege die Symptome zu lindern und das Leben wieder lebenswert zu gestalten.
Die ersten Anzeichen
Morbus Bechterew gehört zu den rheumatischen Erkrankungen, bei denen das Immunsystem fälschlicherweise körpereigenes Gewebe angreift. Die Folge: chronische Entzündungen in Gelenken und Wirbelsäule. In Deutschland sind rund 450.000 Menschen von Morbus Bechterew betroffen. Die Dunkelziffer ist jedoch nach wie vor hoch. Viele Menschen wissen nicht, dass sie an Morbus Bechterew leiden, da die Symptome schleichend einsetzen und leicht übersehen werden.
Typisch für die Erkrankung sind unspezifische Schmerzen im Beckenbereich als erstes Symptom. Dieses und weiterführende Anzeichen wie tiefe Rückenschmerzen, die auch den Schlaf stören und die zunehmende Morgensteifigkeit werden oft mit alltäglichen Beschwerden verwechselt. Besonders der Übergang vom Liegen zum Sitzen oder Stehen wird zur Herausforderung. Obwohl die Ursachen nicht geklärt sind, lässt sich der Verlauf durch eine frühzeitige Therapie und das eigene Verhalten positiv beeinflussen.

Schmerzlinderung durch Bewegung
Wer mit Morbus Bechterew lebt, kennt die Tage, an denen jede Bewegung schmerzt – aber auch die, an denen es sich anfühlt, als hätte man einen kleinen Sieg errungen. Der richtige Therapieansatz ist entscheidend. Eine Kombination aus medikamentösen und nichtmedikamentösen Maßnahmen kann helfen, den Krankheitsverlauf zu bremsen und die Lebensqualität zu steigern.
Gezielte Physiotherapie und maßgeschneiderte Trainingsprogramme spielen eine zentrale Rolle in der Behandlung von Morbus Bechterew. Dehnübungen, Kräftigungsübungen und Haltungstraining helfen dabei, die Gelenke beweglich zu halten, ohne sie zu überlasten. Besonders gelenkschonende Sportarten wie Yoga, Schwimmen oder Radfahren eignen sich hervorragend, um den Körper sanft zu stärken. Zudem unterstützen verschiedene Atemübungen bei der Vorbeugung einer eingeschränkten Brustkorbbeweglichkeit.

Die richtige Ernährung unterstützt zusätzlich
Bewegung allein reicht nicht aus. Auch eine bewusste Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des Körpers und der Linderung der Symptome.
Eine Umfrage(1) von der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew (DVMB) zeigt, wie sehr eine angepasste Ernährung den Krankheitsverlauf beeinflussen kann. 386 Betroffene nahmen an der Untersuchung teil. Etwa 62% der Teilnehmer gaben an, dass eine Anpassung der Ernährung positive Auswirkungen auf ihre Symptome hatte. Zur Beeinflussung der Symptome haben die Betroffenen folgende Lebensmittel bevorzugt:
- Gemüse
 - Frisch zubereitete Speisen
 - Frisches Obst
 - Antientzündliche Kräuter und Gewürze
 - Leinsamen, Nüsse
 - Öle
 - Fisch
 

Was Betroffene sonst noch tun können
Neben der physischen Belastung stellt auch Stress einen Faktor im Umgang mit Morbus Bechterew dar. Ein hektischer Alltag und ständige Überforderung tragen oft zur Verstärkung der Symptome bei. Daher ist es für Betroffene besonders wichtig, sich regelmäßig Auszeiten zu nehmen und Momente der Entspannung zu finden.
Massagen, Autogenes Training oder Atem- und Entspannungsübungen können eine wertvolle Unterstützung sein. Eine Auswahl an Übungen, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen, finden Sie hier:
Durch den Austausch in Selbsthilfegruppen können Erfahrungen geteilt, Verständnis erfahren und wertvolle Tipps weitergegeben werden. Es zeigt den Betroffenen, dass es sich lohnt, selbst aktiv zu werden, um Linderung zu erfahren.
Unterstützung durch Homöopathie
Homöopathische Mittel, die sanft auf den Körper wirken, können eine wertvolle Unterstützung bei der Linderung von Schmerzen bieten. Pflüger bietet natürliche Präparate, um Sie dabei zu unterstützen, sich vitaler und beweglicher zu fühlen.
Nicht jede Hilfe ist sofort sichtbar
Nicht jede Form der Unterstützung zeigt sofort Wirkung. Die Behandlung von Morbus Bechterew ist eine langwierige Reise. Aber mit der richtigen Therapie, viel Bewegung und der richtigen Ernährung können Fortschritte erzielt werden. Es geht nicht nur darum, Schmerzen zu lindern. Es geht darum, sich wieder stark zu fühlen, die Kontrolle über den eigenen Körper zurückzuerlangen und zu wissen: Ein aktives Leben ist auch mit Morbus Bechterew möglich.
Quellenangabe
(1)https://www.bechterew.de/infothek/forschung/ernaehrungsstudie



